Am 30.03.2019 fand unser diesjähriger Atemschutzworkshop am Feuerwehr- und Gerätehaus Müssen statt. Der Workshop wurde von unseren Atemschutzgerätewart H. Wittkamp organisiert und ausgerichtet. Zu Besuch war Herr Menzel von der freiwilligen Feuerwehr Roseburg.
Um 09:00 Uhr begann unser Workshop mit einem Zirkeltraining. Die 8 Atemschutzgeräteträger teilten sich in Zweierteams auf um jeweils 4 Minuten lang an jeder der 4 Stationen das Belastungstraining unter Atemschutz zu absolvieren.
An der Ersten Station galt es unter einer ca. 50cm hohen Stange unterdurch zu kriechen und über die nächste Stange zu steigen. Dies erfolgte im Wechsel. Diese Übung soll schwer zu überwindende Hindernisse im Realeinsatz simulieren. Bei der zweiten Station galt es mit einem Vorschlaghammer Treckerreifen zu bewegen.
Dies sollte z.B. das Öffnen einer Tür simulieren. Die dritte Station bestand aus einem reinen Kraft-/Ausdauertraining, bei der befestigte B-Schläuche in Schwingung gebracht werden mussten. Während der vierten Station sollten die Kameraden jeweils 2 Bindemittelkannister eine Treppe herauf- und wieder herabtragen. Dies stellte einen Treppenaufstieg in obere Stockwerke mit Rettungs- oder Löschausrüstung dar.
Nach dem Zirkeltraining bereiteten die Kameraden ihre Geräte für den nächsten Einsatz vor. Hierfür wurden die Druckluftflaschen getauscht und die Geräte auf Dichtigkeit überprüft.
Anschließend gab es eine Pause mit Verpflegung durch die feuerwehreigene Kantine.
Gegen Mittag erklärte H. Wittkamp den Kameraden wie sie ein Schlauchpaket wickeln. Ein Schlauchpaket benötigt unser Angriffstrupp während eines Einsatzes in Gebäuden, um seine Schlauchleitung schnell zu verlegen oder ggf. zu verlängern.
Danach ging es darum einen Schlauchtragekorb mit der „7-to-go“ Methode zu Packen.
Hierbei werden 3 C-Schläuche so in einen Schlauchtragekorb gelegt, dass genau die Mitten der jeweiligen Schläuche als extra Laschen in den Korb gelegt werden. Beim Öffnen des Korbes werden die 3 Laschen gegriffen und der Kamerad geht 7 Schritte zurück. Dadurch zieht er die 3 Schläuche so heraus, dass sie schnell in Buchten liegen. Die Buchten sind beim verlegen der Schläuche wichtig, damit diese schnell mit Wasser befüllt werden können.
Nach einer kurzen Pause hatten die Kameraden die Aufgabe einen Löschangriff, mit Anwendung der „7-to-go“ Methode und Verlängerungen der C-Schläuche mit dem Schlauchpaket, vorzubereiten.
Mit der vorbereiteten Schlauchleitungen wurde daraufhin die Strahlrohrführung im Innenangriff geübt. Hierbei lag der Schwerpunkt auf dem Verhalten bei einem „Flashover“, bei dem die Rauchgase des Brandes durchzünden und die Atemschutzgeräteträger sich durch das umschalten auf Sprühstrahl schützen sollen.Herr Menzel und H. Wittkamp gaben wertvolle Tipps um sich Best möglichst zu schützen.
Anschließend erklärte H. Wittkamp den Kameraden den Umgang mit unserem Atemschutz-Notfallpaket. Dieses besteht aus einer Druckluftflasche, einer Fluchthaube mit Druckluftanschluss und weiteren Rettungsutensilien. Hierbei wurde das entfernen der Atemschutzmaske und das aufsetzen der Fluchthaube im Notfall erklärt und praktiziert.
Nach dieser Einweisung rüsteten sich die Kameraden mit ihren Atemschutzgeräten aus, um ein Einsatzszenario abzuarbeiten. Hierbei wurden 3 Trupps eingesetzt. 2 Angriffstrupps und 1 Sicherungstrupp mit dem Notfallpaket. Für dieses Szenario wurden die Sichtfelder der Atemschutzmasken abgedeckt um das Arbeiten unter Nullsicht zu üben.
Die Atemschutztrupps 1 und 2 rückten ins Gerätehaus vor um zwei vermisste Personen zu suchen. Der Sicherungstrupp stand vorm Eingang ins Gebäude bereit.
Um ins Gebäude zu gelangen mussten die Trupps durch eine 50cm breite Röhre kriechen. Danach galt es die beiden Personen zu finden.
Der 1. Trupp suchte im 1. Obergeschoss und fand nach kurzer Zeit eine der Personen und rettete sie über den Eingang.
Der 2. Trupp verirrte sich für einen kurzen Moment, da ihnen die Orientierung unter Nullsicht schwerfiel. Nach einiger Zeit fanden sie auch die zweite vermisste Person und retteten sie über den Eingang.
Der. 2. Trupp musste allerdings einen letzten Raum absuchen, damit keine weiteren Personen oder Gefahrenquellen übersehen werden. Hierbei sendete der 2. Trupp den Funkspruch: „Mayday, Mayday, Mayday, Kamerad verunglückt im Erdgeschoss 1. Tür rechts, Mayday, Mayday, Mayday“ ab.
Der Sicherungstrupp machte sich sofort auf den Weg, den verunglückten Kameraden zu finden und zu retten. Dafür nahm der Trupp das Notfallpaket mit und bahnte sich den Weg zum verunfallten Atemschutzgeräteträger. Bei diesem angekommen, wechselten sie von der Atemluftzufuhr der PA-Falsche des Verunfallten auf die des Notfallpakets. Der Kamerad bekam somit wieder Luft. Die Kameraden retteten ihn über einen zweiten Zugang zum Gebäude.
Wir beendeten den Tag mit einem gemeinsamen Grillen.
Vielen Dank an die Kameraden die teilgenommen haben und ein großes Lob an H. Wittkamp für den tollen Atemschutzworkshop.